Senioren lachen mit „Beppo“ und „Kaala“
Zwei Klinikclowns besuchen regelmäßig das Manus-Alten- und Pflegeheim in Zapfendorf. Sie werden von vielen Bewohnern sehnlichst erwartet, weil sie Spaß und Abwechslung in ihren Alltag bringen.Test des Datums.
Große, runde Nase. Wild abstehende Haare und diese riesigen Schuhe. Karolina Münch, 90 Jahre alt, blickt neugierig „Kaala Knuffl“ und „Beppo“ an. Die beiden sind Klinik-Clowns und zu Besuch im Manus Seniorenwohnheim in Zapfendorf. Alle vier Wochen besuchen sie dort die Bewohner. „Sie bringen und Spaß“, sagt Karolina Münch. „Beim ersten Mal sind die Senioren verwirrt, wenn sie die Clowns sehen. Sie sind unsicher und wissen nicht, wie sie reagieren sollen“, erklärt „Beppo“. Um die Unsicherheit abzubauen und Vertrauen zu schaffen, geht dann nur ein Clown in das Zimmer der Bewohner. „Wir nähern uns ihnen vorsichtig. Durch Witze lockern wir die Situation und dann tauen sie langsam auf.“, führt „Kaala“ fort.
„Kaala“ nimmt ein knallbuntes Mikrofon in die Hand und beginnt Karolina Münch über die Fußball-Weltmeisterschaft zu interviewen. „Ja natürlich schau ich die Spiele an!“ Also wird sie kurzerhand von „Beppo“ mit den Deutschlandfarben bemalt. „Jetzt müssen wir aber auch ein Deutschlandlied singen“, fordert die Seniorin. Gesagt, getan und die drei trällern los. Als „Beppo“ das Zimmer verlassen will, hat er mit seinen Schuhen zu kämpfen. „Die sind ja auch viel zu groß!“, bemerkt Karolina Münch. Kein Wunder also, dass er gegen ihren Tisch läuft und dabei den Gehstock umwirft. Sie nimmt es gelassen und lacht laut.
Ab geht’s in nächste Zimmer. Adam Denzlein (90) findet’s „toll“, dass Besuch kommt. Er lässt die beiden Clwons kaum zu Wort kommen. Als sie mit ihm singen möchten, unterbricht er sie und stimmt sein eigenes Lied an. „Früher haben wir ja auch geblödelt. Jetzt muss man sich ein bisschen dümmer stellen, als man ist – dann hat man ’ne Gaudi“, gibt er dann zu. Elisabeth Dütsch (89) erkennt „Beppo“ und „Kaala“ sofort. „Die waren doch schon einmal da“, strahlt sie. „Ach ist das schön!“ Gemeinsam singen sie das Lied „Wenn ich ein Vöglein wär“. Elisabeth Dütsch singt mit und ist sogar lauter als die beiden Clowns. „Beppo“ zaubert aus seiner Hosentasche einen Herzluftballon hervor. Er bläst ihn auf und gibt ihn Elisabeth Dütsch. Mit beiden Armen drückt sie ihn fest an sich. „Kommt wieder- bitte!“, ruft sie den beiden hinterher.
Darin sind sich alle einig: Die Klinik-Clowns sind eine Bereicherung für das Alltagsleben der Senioren. Mit ihren Gesangseinlagen erinnern sie die Bewohner an Lieder vergangener Zeiten. Außerdem ist auf sie Verlass, alle vier Wochen kommen „Kaala“ und „Beppo“ wieder. Sie schenken Aufmerksamkeit und Zuwendung und durchbrechen dadurch depressive Stimmungen und schenken den Senioren neue Lebensfreude. KlinikClowns e.V. finanziert die Besuche allein durch Spenden.